Abstract
Systeme, verstanden als zusammengesetzte Entitäten, sind mentale Konstrukte, die helfen, komplizierte Zusammenhänge einer maßstabsverschachtelten, vernetzten Welt zu entwirren. Die Komplexitätstheorie adaptiver Systeme begreift Systeme als dynamisch, nicht-linear und aus einzelnen interagierenden Elementen bestehend, die den Systemverlauf (mit)bestimmen. Kleine Veränderungen in den Ausgangsbedingungen können im Verlauf der Systementwicklung zu großen Unterschieden führen. Diesem Verständnis von Komplexität folgend, wird das Verhalten des jeweiligen Systems selbst und nicht seine Struktur als komplex bezeichnet. Das Systemverhalten kann also nicht über das Verstehen der einzelnen Elemente erklärt werden. Drei Aspekte sind in diesem Zusammenhang wichtig: Die Unterscheidung in Struktur- und in Verhaltenskomplexität, die Berücksichtigung von Agenten und deren Interaktion sowie die Überprüfung des noch immer vorherrschenden mentalen Bilds von Systemen. Ihre Relevanz in der Komplexitätstheorie wird in diesem Beitrag untersucht.