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Seegangsbetrachtung zum Untergang der MS “MELANIE SCHULTE” im Jahr 1952

Abstract

Der Mehrzweckfrachter MELANIE SCHULTE ist im Dezember 1952 gesunken. Die Ursache für den Unfall ist noch immer ungeklärt. Wir untersuchen, ob außergewöhnliche Seegangsbedingungen als Grund für den Unfall in Frage kommen. Zur Klärung dieser Frage wird zunächst das Seegangsfeld im Zeitraum des Unfalls mit Hilfe des Wellenmodells WAM bestimmt und mit einem Gutachten des Seewetteramtes von 1953 verglichen, das die Wetter- und Seegangsverhältnisse zur Zeit des Unfalls beschreibt. Weiterhin wird mit Hilfe der Seegangsstatistik analysiert, auf welche Wellenhöhen die MELANIE SCHULTE im Extremfall getroffen sein könnte. Die Analyse zeigt, dass die Seegangsbedingungen zur Zeit des Unfalls zwar schwer, jedoch für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich waren. Allerdings könnten extreme Einzelwellen, ungünstige Wellenlängen oder resonantes Rollen zu einer Beschädigung, zum Kentern oder gar zum Auseinanderbrechen des Schiffes geführt haben.