Abstract
Der Umgang mit Wasser an der niedersächsischen Nordseeküste ist kein neues Problem. Seit Jahrhunderten bestimmt der Kampf gegen Sturmfluten das Leben der Bewohner in der Küstenregion (Allemeyer, 2006). Verheerende Sturmflutereignisse seit dem Mittelalter haben zu einem funktionstüchtigen Küstenschutz in Form einer geschlossenen Deichlinie geführt. Zudem tragt ein ausgeklügeltes System zur Entwässerung, bestehend aus Drainagekanälen, Sielen, Schleusen und Schöpfwerken, dazu bei, diese Gebiete auch jenseits von Warften besiedelbar und landwirtschaftlich nutzbar zu halten (Ratter & Schaper, 2019). Das erfolgreiche Verhindern weiterer Katastrophen in den letzten sechs Dekaden haben das Vertrauen in den behördlichen Küstenschutz gestärkt (Gonzalez-Riancho et al., 2017).