Journalpaper

Kardiale Zelltherapie - „lost in translation?“ : Cardiac cell therapy - Lost in translation?

Abstract

Die kardiale Zelltherapie hat über zwei Dekaden bewegter Geschichte hinter sich, in denen sich die Wahrnehmung des Herzens als Organ, bestehend aus einer fixierten Zahl terminal differenzierter Kardiomyozyten, fundamental geändert hat. Plötzlich galt bzw. gilt das Myokard als regenerierbar – durch intrinsische Vorläuferzellen, induzierbare Proliferation, aber v. a. durch exogene, transplantierte Zellen. Während die klinische Translation echter Kardiomyozyten, gewonnen durch zelluläre Reprogrammierung, nur langsam vorankommt, wurde eine Vielzahl klinischer Studien mit Zellprodukten somatischen Ursprungs durchgeführt. Diese beruhten zumeist auf Annahmen bzw. experimentell erhobenen Daten bezüglich der Plastizität adulter Vorläuferzellen, die sich im Nachhinein als nichthaltbar erwiesen haben. Dementsprechend waren auch der Ergebnisse der klinischen Studien bei genauer Betrachtung wenig überzeugend, wurden jedoch trotzdem oft ausgesprochen optimistisch dargestellt. Mittlerweile gilt die kardiale Zelltherapie mit Zellen somatischen Ursprungs als gescheitert. Die Etappen dieser Ära zu rekapitulieren, kann helfen, derartige Fehlentwicklungen in Zukunft frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
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