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Prädiktoren der Inanspruchnahme von kardiovaskulären und respiratorischen Notfallaufnahmen – welchen Einfluss hat die Umwelt?

Abstract

Ziel der Studie In den letzten Jahren ist eine zunehmende Anzahl von Notfallaufnahmen zu beobachten. Unklar ist, ob neben einer Leistungsverlagerung vom ambulanten in den stationären Sektor auch andere Ursachen, wie sich verändernde Umweltfaktoren, relevant sind. Ziel der Arbeit war, Zusammenhänge der Anzahl kardiovaskulärer und respiratorischer Notfallaufnahmen mit Umweltvariablen zu untersuchen. Methodik Hochkorrelierte Umweltdaten wurden in eine Faktorenanalyse einbezogen. Durch Kreuzkorrelationsfunktionen wurden die Umweltvariablen mit Zeitverzögerungen, die die höchste Korrelation mit der Anzahl der Notfallaufnahmen zeigten, in Modellanalysen u. a. zusammen mit Wochentag und Interaktionen berücksichtigt. Ergebnisse Das finale Regressionsmodell erklärte 47% der Variation der respiratorischen Notfallaufnahmen, die Haupteffekte mit den höchsten Notfallaufnahmen am Montag zeigten (B=10,69; p<0,001). Für die Jahreszeit zeigten sich signifikante Einflüsse mit höchsten Notfallaufnahmen im Herbst. Die Daten zeigten keine direkten Zusammenhänge zwischen Umweltvariablen und Anzahl der respiratorischen Notfallaufnahmen. Ergebnisse der kardiovaskulären Analysen waren weniger aussagekräftig (R2=0,20). Ein signifikanter Zusammenhang zwischen Wochentag und Anzahl kardiovaskulärer Notfallaufnahmen wurde identifiziert (p<0,001). Schlussfolgerung Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Wochentag den größten Einfluss auf kardiovaskuläre und respiratorische Notfallaufnahmen in Hamburg hat. Künftig sollen Umweltdaten auf Mikroebene erhoben und für weitere Analysen genutzt werden, um eine höhere Modellgüte und bessere Interpretierbarkeit zu erreichen.
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