Abstract
Wir stecken mittendrin im Klimawandel, sind aber unsicher
wie wir damit umgehen können. Schülerinnen und Schüler demonstrieren für “Mehr Klimaschutz”
und fordern Politik und Gesellschaft auf, nachhaltig
und sofort zu handeln. Es ist die Zukunft dieser Generation,
die wir durch unser Handeln heute in Gefahr
bringen. Eine besondere Relevanz hat dazu, die globale
Erwärmung auf 1,5 °C im Vergleich zum vorindustriellen
Zeitalter zu begrenzen. Was diese Begrenzung
auf 1,5 °C bedeutet, wieso sie so wichtig ist und
wie wir sie erreichen können, steht in einem Sonderbericht
des Weltklimarats.
Dieser Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung,
auch bekannt als SR1.5 IPCC, 2018a, hat eine
besondere Geschichte. Der Weltklimarat, im englischen
Intergovernmental Panel on Climate Change
bzw. IPCC, hat diesen Bericht aufgrund einer Anfrage
geschrieben. Die Mitglieder der Vertragsstaatenkonferenz
(auf englisch Conference of the Parties – COP)
verhandelten über ein allgemeines rechtsverbindliches
weltweites Klimaschutzabkommen, das Paris
Abkommen. Dabei ging es um eine Begrenzung der
menschengemachten globalen Erwärmung auf deutlich
unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten.
Erst wurde bei den Verhandlungen nur von einer Begrenzung
der Erwärmung auf 2 °C gesprochen. Die
Regierungsmitglieder der Kleinen Inselentwicklungsländer
merkten an, dass dies für sie schon katastrophale
Folgen hätte. Sie bewirkten noch in Paris eine
Verschärfung der Formulierung auf „deutlich unter
2 °C“, und warfen damit die entscheidende Frage auf:
Macht ein halbes Grad Celsius einen Unterschied?
Motiviert durch diese Frage lädt die COP den IPCC dazu
ein, einen Sonderbericht zu erstellen. Genauer bittet das
Gremium: „... 2018 einen Sonderbericht über die Folgen einer
globalen Erwärmung um 1,5 °C gegenüber vorindustriellem
Niveau und die damit verbundenen globalen Treibhausgasemissionspfade
zur Verfügung zu stellen“ (IPCC,
2018b; siehe auch UNFCCC, 2015, Decision 1/CP.2).