Abstract
Die Küsten Nordeuropas liegen im Bereich der vom Nordatlantik ostwärts ziehenden Tiefdruckgebiete und sind deshalb besonders anfällig für Stürme und die von ihnen verursachten Schäden. Diese betreffen sowohl die Küstenanwohner als auch ihren Besitz, ihre Häuser, die Forst- und Agrarwirtschaft sowie die Schifffahrt und die Offshore-Industrie. Extratropische Stürme über dem Nordatlantik können zudem zu extremen Wetterereignissen wie Sturmfluten, hohen Wellen und Überflutungen durch Starkniederschläge führen. Deshalb ist es wichtig, das vergangene Sturmklima zu untersuchen. Um zuverlässige Statistiken der Anzahl und Stärke der Stürme der Vergangenheit abzuleiten werden lange und homogene, kontinuierliche meteorologische Zeitreihen benötigt. Die Auswertung solcher Statistiken zeigt, dass in den letzten 50-60 Jahren die Sturmtätigkeit über dem Nordatlantik zugenommen hat. Betrachtet man allerdings längere Zeiträume von hundert und mehr Jahren wird deutlich, dass es sich dabei vor allem um dekadische Variabilität handelt und kein Langzeittrend erkennbar ist. Aus diesen Erkenntnissen, sowie aus Szenariorechnungen mit Klimamodellen, können Aussagen zu voraussichtlichen zukünftigen Sturmentwicklungen abgeleitet werden.