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Inter- und transdisziplinaeres Arbeiten im Klimaservice

Abstract

Verwundbarkeitsanalysen entstehen derzeit überwiegend noch auf verschiedenen Wegen: Mittels naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und Projektionen zum Klimawandel top-down einerseits oder durch sozialwissenschaftliche, ökologische und ökonomische Analysen der betroffenen Systeme bottom-up andererseits. Die daraus entstehenden Berichte werden analysiert und miteinander verschnitten, um Verwundbarkeitsanalysen einer Region oder eines Sektors zu erhalten. Um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Natur, Mensch, Klima, Wirtschaft und Gesellschaft besser berücksichtigen zu können, sind die wissenschaftlichen Fragen nach Vulnerabilität und Anpassung künftig stärker integrativ zu lösen. Klimaservice-Einrichtungen müssen deshalb interdisziplinär aufgestellt sein, um diese Themen in integrativen Prozessen von den verschiedenen Seiten her beleuchten und Anpassungsmaßnahmen gestalten zu können: Naturwissenschaftler(innen), Ökolog(inn)en, Ökonom(inn)en, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler(innen) sowie Kommunikationsexpert(inn)en arbeiten gemeinsam und unter Einbeziehung der betreffenden Stakeholder an den gleichen Fragestellungen, ergänzen sich jedoch durch ihre unterschiedlichen Blickwinkel. Im Dialog mit den Entscheidungsträger(inne)n, die für die betroffenen Systeme verantwortlich sind, geht es um die Erarbeitung und Umsetzung integrierter Anpassungsstrategien. Eine enge Anbindung an die wissenschaftliche Forschung sowie eine institutionelle, geistige und politische Unabhängigkeit sind für Klimaservice-Zentren unabdingbar, ebenso wie ausreichende Handlungsspielräume, transparente und flexible Strukturen. Nur so können sie die Expertise, Neutralität und Verlässlichkeit gewinnen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgabe dringend brauchen.
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