Abstract
Das weltweite Klima ändert sich – es wird wärmer, mit möglicherweise weit reichenden Konsequenzen. Diese Erkenntnis ist besonders durch den im Jahr 2007 veröffentlichten vierten Sachstandsbericht zum Klimawandel des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC 2007) ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Die globale Perspektive ist jedoch nicht ausreichend um Probleme auf regionaler Ebene einschätzen und Lösungen erarbeiten
zu können. Regionale Klimaberichte sind daher dringend notwendig um den Bedingungen vor Ort Rechnung zu tragen und Entscheidungsträgern relevante Informationen an die Hand zu geben, denn Anpassungsstrategien
müssen auf regionaler Ebene entwickelt werden (Visbeck 2008, von Storch, Meinke 2008).
Ein regionaler Klimabericht für die Ostseeregion wurde zum ersten Mal in Form des BACC-Berichts erstellt
(“BALTEX Assessment of Climate Change for the Baltic Sea Basin“; www.baltex-research.eu/BACC/). Ziel des Berichts war die Zusammenfassung der in zahlreichen wissenschaftlichen Zeitschriften, Institutsberichten und sonstigen wissenschaftlich seriösen Veröffentlichungen über den gesamten Ostseeraum und darüber hinaus versprengt vorlegenden Informationen zum Klimawandel in der Ostseeregion in einem überschaubaren Buch.
84 Experten aus 13 Ländern (darunter alle Ostseeanrainer) trugen mehr als 2000 Literaturverweise zusammen, darunter auch viele nicht englischsprachliche, die bisher international nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung standen. Besonderer Wert wurde bei der Abfassung des Berichts auf eine klare Darstellung des wissenschaftlichen
Konsens gelegt, wo vorhanden. Bei nicht ausreichend geklärter Sachlage (d.h. wo die Expertenmeinungen
auseinander gehen), wurde das auch klar dargestellt („consensus on dissensus“). Ein externer Gutachterprozess gewährleistete die wissenschaftliche Qualität des Berichts; eine politische, finanzielle oder inhaltliche Einflussnahme (zum Beispiel von Industrie oder Interessenverbänden wie NGOs) auf den Bericht war ausgeschlossen.