Abstract
Bei der Ermüdungsrissausbreitung kann wegen Bruchflächenberührung oder Rissschließung bei einem niedrigen Kräfteverhältnis sowie des Scherbruchs die Genauigkeit der indirekten Risslängenmessung durch die Potenzialmethode oder die Nachgiebigkeit (Compliance) beeinflusst werden. Als Alternative wird der Maximalwert der Rissöffnungsverschiebung, CODmax, genutzt. Es wurden mittig angerissene Zugproben, M(T)-Proben, verwendet, um konservative Rissausbreitungsdaten bei einem niedrigen Kraftverhältnis (R = 0,1) zu erhalten. Dünne Blechproben (B = 3,2 mm) mit unterschiedlichen Breiten (100 mm ≥ W ≥ 400 mm) aus AA6056-T4 wurden im mittleren Rissausbreitungsbereich (Paris-Bereich), der für die Schadenstoleranzanalyse von Interesse ist, untersucht. Der Gebrauch von CODmax–Werten lieferte indirekte Risslängen, die nährungsweise identisch mit den optisch-gemessenen Risslängen waren. Weiterhin wurde festgestellt, dass die gelieferten Daten der Proben mit kleinen Breiten denen der großen Probenweiten entsprachen. Insofern ist der Größeneffekt vernachlässigbar und die Rissfortschrittsdaten von den kleinen Probenbreiten können ebenso genutzt werden, wenn nicht genügend Material für die großen Proben zur Verfügung steht.