Abstract
Mit der Entwicklung einer nationalen Strategie zum Integrierten Küstenzonenmanagement und deren Diskussion im deutschen Bundestag ist Deutschland den Empfehlungen der Europäischen Union zum Integrierten Küstenzonenmanagement (IKZM) gefolgt. Im Allgemeinen ist IKZM als Antwort auf Prozesse des Wandels, getrieben von globalen bis lokalen Kräften, zu verstehen. Dieser Wandel erzeugt veränderte Interessen, Prioritäten und damit Ansprüche an den Küstenraum und seine Ressourcen. Für das IKZM als einem Steuerungsinstrument steht dabei das Ziel oder die „Vision“, Küsten- und Meeresräume nachhaltig zu entwickeln, also wirtschaftliche, soziale und umweltbezogene Interessen dauerhaft gleichwertig zu berücksichtigen im Vordergrund. Diese Zielsetzung erfordert gesellschaftliche und politische Prozesse, die einen zukunftsorientierten und integrativen Dialog ermöglichen. Die Rolle der wissenschaftlichen Begleitforschung durch die Forschungsverbünde „IKZM-Oder“ und „Zukunft Küste – Coastal Futures“ ist es, mit Hilfe von inter- und transdisziplinärer Forschung die ökologischen, ökonomischen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen für ein IKZM zu analysieren und fachübergreifende Bewertungsmethoden zu entwickeln. An diesem Punkt entsteht eine Schnittstelle mit Netzwerken, deren Aufgabe es ist, Informationen aufzubereiten, an Interessengruppen und die Öffentlichkeit zu kommunizieren, Akteure zum Dialog zusammenzuführen und Lernprozesse zu initiieren. In diesem Zusammenhang geht der Beitrag auf verschiedene Vernetzungsansätze ein. Eine tragende Rolle kommt dabei dem Verein EUCC-Deutschland zu. Dieser bildet in Deutschland eine übergreifende Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis sowie zwischen einer Vielzahl von Akteuren und hat sich neben der Vernetzung insbesondere auch der Bildung und Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit verpflichtet.