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Magnesium - der Zukunftswerkstoff fuer die Automobilindustrie?

Abstract

Magnesiumlegierungen weisen ein sehr hohes Potential fuer den Einsatz als metallischen Konstruktionswerkstoff fuer die Automobilindustrie auf, wobei der Anwendungsschwerpunkt bei Druckgussbauteilen liegt. Neben der Automobilindustrie ist die Elektroniksparte der wichtigste Abnehmer fuer Druckgussteile aus Magnesiumlegierungen. Raumtemperaturanwendungen wie z.B. Lenkraeder und Rahmenteile im Automobil oder Handy- und Notebookgehaeuse sind industriell gut eingefuehrt. Sie werden aus Magnesiumlegierungen der AZ- oder AM-Familie gegossen, die mit ihren guten Raumtemperatureigenschaften und der guten Giessbarkeit die Anforderungen der Industrie seit langem befriedigen. Magnesiumlegierungen, die auch bei erhoehten Temperaturen eingesetzt werden koennen, stellen die derzeit groessten Herausforderungen im Bereich der Legierungsentwicklung fuer Gussanwendungen dar. Der Einsatz im Antriebsstrang eines Automobils gilt hierbei als Benchmark. Im Bereich des Magnesiumgusses findet die Weiterentwicklung jedoch nicht nur im Bereich der Legierungsentwicklung, sondern auch auf der Verfahrensseite statt. Semi-Solid-Verfahren, wie das New- Rheocasting (NRC), das Thixomolding (TM) oder das Thixocasting(TC) werden an die Erfordernisse der zu verarbeitenden Magnesiumlegierungen angepasst. Neben dem Gussbereich ist das Interesse in den letzten Jahren verstaerkt auf magnesiumbasierte Knetlegierungen gefallen. Notwendig sind hier auf der einen Seite Legierungsentwicklung, um die Umformbarkeit und die Mikrostruktur zu verbessern und auf der anderen Seite Weiterentwicklungen der Pozesstechnik auf den Gebieten Strangpress- und Walztechnologien, um optimale Parameter fuer die wegen der hexagonalen Gitterstruktur der Magnesiumlegierungen schwierigen Umformbedingungen zu schaffen.
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